Orientierung aus christlicher Verantwortung

Die Ökumenische Sozialinitiative der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland hat eine breite Diskussion angestoßen. Die zentralen Etappen des Diskussionsprozesses, vom Kongress "Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft" bis zu den Stellungnahmen, Gastbeiträgen und Kommentaren hier auf dieser Webseite, sind im Dokumentationsband "Im Dienst an einer gerechten Gesellschaft" zusammengefasst, den Sie hier als PDF herunterladen können

Für die Bewältigung der Herausforderungen, vor denen wir stehen, bedarf es eines möglichst hohen Maßes an Sachkompetenz. Im Diskurs um Sachfragen müssen die besten Lösungen gefunden werden. Hinter den Sachfragen stehen aber immer auch Orientierungsfragen, die ebenfalls zu reflektieren sind. Welchen Zielen soll wirtschaftliches Handeln dienen? Und welche Priorität kommt den jeweils unterschiedlichen Zielen zu? Um für diese Fragen eine Basis zu gewinnen, bedarf es ethischen Orientierungswissens. Eine Gesellschaft tut gut daran, solches Orientierungswissen zu pflegen und weiterzuentwickeln. Wir wollen im Folgenden einen Beitrag zu dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe leisten, indem wir einige wesentliche Gesichtspunkte zum Ausdruck bringen, die für die auf der biblischen Überlieferung gründende christliche Tradition von besonderer Bedeutung sind. Ihre ethischen Konsequenzen sind auch jenseits religiöser Überzeugungen nachvollziehbar. Wir sind deswegen überzeugt davon, dass sie nicht nur für Christen, sondern für alle Menschen guten Willens von besonderer Relevanz sind.

„Wer ist denn mein Nächster?“ (Lk 10,29). So spitzt Lukas das von Jesus erzählte Gleichnis vom Barmherzigen Samariter zu, das für die christliche Ethik von zentraler Bedeutung ist. Die klare Antwort, die das Gleichnis gibt, hat auch für die Herausforderungen, vor denen wir heute stehen, eine hohe Relevanz: Wer mein Nächster ist, hängt nicht von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion oder Kultur oder von der Herkunft aus einem bestimmten Kontinent ab. Das Gebot der Nächstenliebe gilt vielmehr universal. Wenn wir heute über Fragen der Wirtschaft nachdenken, dann bildet die gesamte Menschheitsfamilie unseren Verantwortungshorizont.

Der Weg zu Gott führt zum Mitmenschen oder aber er führt ins Leere

Als Christen sagen wir: Der Weg zu Gott führt zum Mitmenschen oder aber er führt ins Leere. Gott ist Mensch geworden und hat sein Ebenbild, den Menschen, jedem Menschen zur Sorge und Verantwortung anvertraut. Deswegen hat das Doppelgebot der Liebe für uns zentrale Bedeutung: Gott lieben ist unmöglich, ohne auch den Nächsten zu lieben. Das ist der tiefste Grund dafür, dass wir uns als Kirchen zu Wort melden, wenn Armut und Ungerechtigkeit verhindern, dass alle Menschen in Würde leben können.

Angesichts von Unrecht und Not kann es keine Haltung der Gleichgültigkeit geben. Eine solche Gleichgültigkeit wäre verantwortungslos. Sie wäre eine moderne Wiederholung der im Alten Testament berichteten Frage des Kain an den Herrn: „Bin ich der Hüter meines Bruders?“ (Gen 4,9). Es gehört zur ältesten Tradition der Menschheitsgeschichte wie auch zum jüdisch-christlichen Erbe, sich Rechenschaft zu geben in Form ethischer Reflexion: Rechenschaft über ein gutes und gerechtes Zusammenleben, Rechenschaft über Wege und Institutionen, die Solidarität und die Orientierung am Gemeinwohl fördern, Rechenschaft über ein gutes Wirtschaften und einen Staat, der seine Aufgaben nachhaltig zu erfüllen vermag.

Als Christen leben wir aus der festen Zuversicht, dass die Welt in Gottes guter Hand liegt. Aus solcher Gewissheit wächst der Mut zu entschiedenem Handeln, auch gegen Widerstände. Wir sind davon überzeugt, dass die Grundorientierungen des christlichen Glaubens einen festen und fruchtbaren Boden zur Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft bieten.

Diese Gewissheit ist untrennbar verknüpft mit der Frage, wie auch unter sich verändernden sozialen Verhältnissen die Werte der Menschlichkeit und der Gerechtigkeit im Blick behalten werden können. Diese Frage hat uns schon beim Gemeinsamen Wort 1997 beschäftigt; sie ist auch die Leitfrage dieser gemeinsamen Thesen, und genau hier sehen wir unseren besonderen gesellschaftlichen Auftrag als Kirchen. Wir beanspruchen keine herausgehobene Kompetenz in ökonomischen oder technischen Sachfragen, und wir verfolgen auch kein bestimmtes politisches Programm. Aber der biblische Schöpfungsauftrag, die Erde zu hüten und zu bebauen (Gen 2,15), die Frage Gottes an den Menschen „Wo ist dein Bruder Abel?“ (Gen 4,9) und das Gebot christlicher Nächstenliebe, das am Beginn der Gleichniserzählung vom Barmherzigen Samariter aus dem Neuen Testament ins Gedächtnis gerufen wird, haben stets auch eine soziale und politische Dimension. Auch strukturelle Ursachen menschlicher Not müssen wahrgenommen werden, wenn solche Not überwunden werden soll. „Die Christen können nicht das Brot am Tisch des Herrn teilen, ohne auch das tägliche Brot zu teilen“, heißt es in unserem Gemeinsamen Wort von 1997. Und weiter: „Ein weltloses Heil könnte nur eine heillose Welt zur Folge haben.“[1] Diesem Anspruch fühlen wir uns nach wie vor verpflichtet, denn als Christen stehen wir unter der Verheißung der Bergpredigt: „Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden satt werden“ (Mt 5,6). Diese Verheißung darf nicht einfach und folgenlos in die Ewigkeit abgeschoben werden; sie hat hier und jetzt Konsequenzen.

Eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit gestalten

Unsere Thesen sind getragen von der Überzeugung, dass ein von Solidarität und Gerechtigkeit getragenes Gemeinwesen im Sinne aller Glieder der Gesellschaft ist, ob arm oder wohlhabend. Die von guten Vernunftgründen gestützte biblische Option für die Armen, die wir hier wie im Gemeinsamen Wort 1997 ausdrücklich unterstreichen, ist eine Option für die ganze Gesellschaft. In dieser Option liegt der Keim zur Heilung, wenn der Prophet Jesaja in der Sprache des Glaubens eindrucksvoll dazu auffordert, „an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn Du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen. Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte und Deine Wunden werden schnell vernarben. Deine Gerechtigkeit geht dir voran, die Herrlichkeit des Herrn folgt dir nach“ (Jes 58,7–8).

Wir halten daher an den grundlegenden ethischen Perspektiven fest, die wir 1997 formuliert haben. Angesichts der sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Veränderungen und Herausforderungen wollen wir ausgehend von dieser gemeinsamen Grundlage erneut die Frage erörtern, wie eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit für unsere sich wandelnde Gesellschaft gestaltet werden kann. Dazu haben wir gemeinsam zehn Thesen formuliert.

[1] Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland / Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit. Wort des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland, Hannover / Bonn 1997 (Gemeinsame Texte, 9), Nr. 101. zurück

Kommentare

Gott ist in jedem von uns Menschen durch den individuellen Glauben verankert. Jesus ist der Beweis der menschlichen Verbundenheit mit Gott und führt ein beispielhaftes Leben im Reichtum derer, die die Welt noch heute durch seine Augen sehen können. Die Liebe ist Gottes Segen, der nur durch Menschen zu Tage getragen werden kann. Um Gott zu folgen muss diese Liebe genährt werden, egal was passiert, sie steht über den Dingen. Wenn Jesus die Tür in die Kirche ist, dann frage ich mich, wie kann der Mensch, der Bestandteil dieser Kirche ist über die richten, die durch diese Tür eintreten. Jesus hat Gott als den höchsten Richter verkündet und sich seinem Urteil unterworfen. Wenn sogar Er das konnte, der so vieles vom Leben noch nicht gesehen hatte, warum fällt es dem Menschen heute dann so schwer sich hinter Gott zu stellen? Gott trägt nicht die Verantwortung für das Leben, er trägt die Liebe und den Wunsch nach Frieden durch die Zeit. Der Mensch ist Gottes Auftrag in sich selbst und kann nur dann in Frieden leben, wenn er bereit ist die Liebe Gottes endlich anzunehmen und nicht nach ihr zu suchen. Sie ist der Kern in uns, der nur durch Menschlichkeit keimen kann und dadurch nach außen trägt, was durch Gott zum Teil des Lebens wurde. Vorsehung kann nur durch die Einsicht in einen Plan erfolgen, der sich noch heute Tag für Tag verwirklicht und auf den der Mensch nur dann Einfluss ausüben kann, wenn er seine Zeit darin erkennt.

Wie findet man die Kraft im eigenen Herzen nach Gottes Wort im bestehenden Leben zu suchen, denn es ist leise geworden in einer Zeit, in der nicht die Bestimmung erfüllt wird sonder in der bestimmt wird, wie die Erfüllung auszusehen hat?

Menschen, die darauf aufbauen, die werden jede Krise überstehen. Ihr Wohlstand ist geprägt durch Eigeninitiative und den daraus resultierenden Gewinn, der in der Einbringung des Überschusses liegt, egal welcher Art. Verständnis ist der goldene Mittelweg für eine Übereinkunft mit den Menschen. Die Aufgabe des Menschen hat zwar etwas mit Allem zu tun, doch sie basiert auf dem Nichts. Die Gegenwart bietet uns keinen Anfang mehr, wir sollen auf einen fahrenden Zug aufspringen und dann versuchen die Fahrkarte dafür zu lösen. Wenn uns die Strecke aber nicht gefällt, oder am Ende das Ziel enttäuscht, dann ist das Kind meist schon in den Brunnen gefallen. Herz und Verstand bieten die Möglichkeit am Bahnhof stehen zu bleiben und den Zug durchfahren zu lassen. Das ist kein Versagen, es ist die Alternative zum Massenwahn. Heute fängt uns nicht ein und reißt uns mit, es gibt uns Zeit und wir sind in der Verantwortung daraus etwas zu machen, um einen menschlichen Fortschritt erzielen zu können. Es gibt keine Lebensstandards, denen sich der Mensch angleichen muss, der Mensch selbst ist sein eigener Standard. Er war das erste Lebewesen, das die Welt begreifen konnte und sie in etwas sinnvolles verwandelte. Was heute geschieht ist nicht richtig und doch scheint niemand die Möglichkeit zu haben all das aufzuhalten, in eine neue Bahn zu lenken oder am nächsten Bahnhof einfach stehen zu bleiben, um sich zu orientieren. Ich finde es gefährlich was heute mit den Menschen gemacht wird. Sie werden vorausgesetzt, doch ohne Kinder gibt es keinen Fortschritt. Der Kapitalismus verursachte die Trennung des Menschen von seiner Persönlichkeit im Berufsalltag, doch der überwiegt das Tagesgeschäft. Das Gesamtergebnis wird nicht mehr auf die Mitarbeiter herunter gebrochen sondern in Summe auf Leistungszwischenhändler verteilt, die dann aus diesem Gesamtergebnis die Verteilung vornehmen. Das ist falsch! Der Mensch wird als Materialeinsatz gewertet und gewichtet. Sei es die Putzfrau, der Mann an der Maschine, die Maschine selbst, Ingenieure, Verwaltungskräfte u.v.m., es ist das Zwischenmenschliche, das vom Leben gefordert wird. Seit dem ersten Wirtschaftsaufschwung nach dem 2. Weltkrieg geht es schon nicht mehr um Lohn und Brot. Es geht darum, w e r sagt wo die Bahn hinfährt und nicht darum, wer sagt w o die Bahn hinfährt. Denn beides muss vom Volk entschieden werden, um dem Leben seinen Sinn zurück zu geben. Ziele sollten nicht abhängig vom Zeitgeist sein, sie sollten über die Zeit erreichbar werden, in einem Menschenleben die kleinen und in der gesamten Lebenszeit die großen. Werte zu leben scheint heute das Privileg des kleinen Mannes, denn es gibt so wenig Nutzen, der daraus gezogen werden kann. Einige wenige Menschen leben heute sehr maßlos und Gewinnorientiert und vergessen dabei, dass es ein Gesamtbild gibt, das sich über die Jahrtausende zu dem entwickeln sollte, was Christen den Garten Eden nennen, allein aus der Dankbarkeit heraus Teil dieses Bildes zu sein. Wissen scheint heute auf den Horizont derer begrenzt, die es verbreiten und nicht auf den Horizont, den es gibt. Dieses Leben ist das wunderbarste und einmaligste, das es je geben wird und jeder sollte sich die Möglichkeit nicht nehmen lassen, im Garten Eden zu landen als ein Mensch mit Persönlichkeit und nicht als unbekanntes Wesen aus einer Masse. Es ist nicht die heutige Welt, die uns das Ende aufzeigt, es sind unsere geistigen Fähigkeiten, die uns in Höhen tragen können, die durch die Bilder der ältesten Künstler bereits ihren Ausdruck fanden und sich in der Musik widerspiegeln.

Das Titelbild des Sozialpapiers ist lizenzfrei. Prima Sache, denkt man, die Kirchen haben wirtschaftlich einwandfrei und sparsam gehandelt.

Lizenzfreiheit bedeutet aber, dass es sich hierbei um eine urheberrechtlich geschützte Lizenzierungsform handelt. Bereits das Titelbild des kirchlichen Sozialpapiers gehört folglich einem Eigentümer und definitiv NICHT den beiden großen Kirchen. Der geistige Eigentümer ist Tom, Tom Fotolia, wer immer das auch sein mag.

Eigentum bezeichnet in Deutschland das umfassendste Herrschaftsrecht! Ich will ja nicht kleinlich sein, aber bereits beim Titelbild geht`s doch schon los mit Fremdbestimmung, Macht, Geld und Gier.

Was passiert wohl bei Verletzungen des Urheberrechts?
Wenn der Eigentümer stirbt, welche Folgen wird das haben für die beiden großen Kirchen?
Wenn nun das Titelbild des Sozialpapiers gar nicht hält, was es verspricht oder wenn die Präsentation des Titelbilds in schädlicher Weise benutzt wird (beispielsweise auf schädlichem Hochglanzpapier gedruckt wird) und dadurch das Ansehen des Urhebers dadurch geschädigt wird, was dann?

Bei Rufausbeutung hat der Eigentümer sogar Verbietungs- und Löschungsansprüche.

Ich bin der Meinung, dass die beiden großen Kirchen sich lösen und freimachen sollten von Urheberrechten, Kartellrechten, von Zertifikaten, Marken, Namensrechten und sonstigen unchristlichen geschäftlichen Bezeichnungen.

Appell an die beiden Kirchen: Um Neuorientierung wird gebeten!

Kaum zu glauben, aber wahr:

Am Ostermorgen, in aller Herrgottsfrühe werden
"Auferstehungsfeiern" auf den Friedhöfen
gefeiert! Sogar mit musikalischer Umrahmung
mit Pauken + Trompeten!

Trotz dem ganzen Radau - keine einzige Auferstehung!

Damit möchten die Kirchen verdeutlichen, dass sich aus den Gräbern niemand mehr erhebt.

Wenn das so weitergeht, dann schaffen sich die Kirchen noch selbst ab!

Es ist irgendwie "grenzenlos unfassbar", dass die EKD auf ihrer Homepage (Glaubens-ABC) behauptet, dass der Karfreitag NICHT der höchste Feiertag der Evangelischen Kirche ist.

Die EKD behauptet folgendes:

Zitat EKD "In den Medien wird fälschlicherweise immer wieder daraufhingewiesen, Karfreitag sei der höchste Feiertag in der evangelischen Kirche...."

Aber Hallo! Karfreitag ist der höchste Feiertag der Evangelischen Kirche. Begründung: Vor allem im Tod Jesu sahen die Reformatoren die Erlösung aus Sünde und Schuld.

Dieses Hauptmerkmal des "evangelisch" seins, wird von der EKD öffentlich bestritten! Entsetzlich, was da vor sich geht!

Frechheit!

Lieber Gast,

Ostern ist das wichtigste christliche und auch protestantische Fest. Aber den Karfreitag kann man nicht ohne den Ostersonntag denken - der Karfreitag allein ist nicht der höchste Feiertag, weil er ohne Auferstehung nicht gedacht werden kann. Und die war nunmal zwei Tage später. Insofern stimmt das schon so.

NEIN, es stimmt eben SO nicht!

Es gibt innerhalb der ACK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen) mehr als genug "Kirchen", die nicht an Tod und Auferstehung glauben. Jedoch an Jesus. Als Mensch. Nicht als Gott.

Der Karfreitag ist aber der Background für das "Evangelisch-Sein", daran erkennt man diejenigen die tatsächlich "evangelisch" sind. Tod und Auferstehung sind elementar. Schaun Sie doch mal in den liturgischen Kalender. Ein einziger Tag ist schwarz. Die Bezeichnung „Guter Freitag“ geht auf Martin Luther zurück. Der Karfreitag ist und bleibt der wichtigste Tag.

Hierzu heißt es im apostolischen Glaubensbekenntnis:
"... Hinabgestiegen in das Reich des Todes ..."

In so manchem Glaubensbekenntnis fehlt genau dieser Satz.

Der Karfreitag ist der höchste Feiertag im liturgischen Kirchenkalender der evangelischen Landeskirchen. Schon allein deshalb sollten an FREITAGEN keine anderweitigen Gottesdienste abhalten werden. Leider ist es in unserer Region üblich geworden, dass an dem Freitag vor Karfreitag ein Schulgottesdienst stattfindet und eine Woche nach Karfreitag findet am Freitag der Gottesdienst zum Abschluss der Kinderbibelwoche statt. Ich bin der Meinung, dass keine Nebenbuhlerschaft zum Karfreitag aufgebaut werden sollte.

In den beiden großen Kirchen finden sogenannte „Schulgottesdienste“ statt. Wie der Name bereits aussagt, handelt es sich hierbei um Veranstaltungen der Schule.

In Deutschland werden Lehrpläne von den Kultusministerien der Länder für die einzelnen Schulformen erlassen. Lehrpläne sind ein wichtiges Mittel zur Umsetzung bildungspolitischer Ziele.

Aus diesem Grunde möchte ich darum bitten, dass die Lehrpläne der Schulen veröffentlicht werden, damit transparent wird, welche politischen Bildungsziele die Schulgottesdienste, die in den Kirchen abgehalten werden, eigentlich verfolgen.

Ich bin der Meinung, dass der bislang „heimliche Bildungsplan“ in Bezug auf die Schulgottesdienste schnellstmöglich offengelegt werden sollte.

Zudem sollten sich die beiden großen Kirchen und der Staat sich Gedanken machen, ob der Begriff „Gottesdienst“ in Verbindung mit „staatlicher Schule“ und den damit verbundenen „politischen Zielen“ überhaupt angemessen ist.

In den Verordnungen der Länder-Ministerien steht geschrieben, dass der Schulgottesdienst (Veranstalter = Schule) und Schülergottesdienste (Veranstalter = religiöse Gruppen) im Rahmen der offiziellen Unterrichtszeit am Vormittag möglich sind. Zudem steht in der o. g. Verordnung der Länder-Ministerien, dass Gottesdienste im Schulgebäude abgehalten werden dürfen.

Nachdem die weltanschauliche Neutralität des Staates und somit auch der staatlichen Schulen gelockert bzw aufgehoben wurde, sollten eigentlich die Schulgottesdienste während den offiziellen Unterrichtszeiten in der Schule abhalten werden. Ich meine, das wäre schon aufgrund der Schulaufsichtspflicht des Staates und den versicherungsrechtlichen Fragen sinnvoller.

Ein wichtiger Rechtsgrundsatz in Deutschland ist, dass der Staat die Religionsgemeinschaften "organisatorisch" einbinden, ihnen aber nicht ihre Inhalte vorschreiben kann, weil der Staat die grundgesetzlich geschützte Religionsfreiheit (Art. 4, Absatz 1 und 2 Grundgesetz) beachten muss.

Wer bestimmt also über "die Inhalte" bei Schulgottesdiensten? Wenn der Staat nicht über die Inhalte bestimmen darf, dann sollte zumindest die Bevölkerung aufgeklärt werden welche religiösen Gruppierungen die Fäden ziehen und das Gedankengut für Schulgottesdienste "verordnen"?

Was führt konkret zu sozialer Gerechtigkeit ?

Erlauben Sie mir bitte diese Frage, denn ich halte sie für das erforderliche Hauptanliegen der Sozialinitiative.

Wenn wir wirklich die Ungerechtigkeit überwinden wollen , müssen wir dringendst von der "endlosen Symptom-Doktorei" zur Hauptursachen-Bekämpfung finden , aber noch bevor der Wachstums.- und Verschuldungs-Wahnsinn zum Zusammenbruch führt !

Was nützt uns , dass wir führende Wirtschaftsnation und Exportweltmeister sind , wenn allein zur Deckung der exponentiell steigenden Kapital-Kosten , heute schon jährlich über 80 % ! unseres Gesamt-Wirtschaftsertrages (BIP) aufgefressen werden ? Und parallel werden aus Geldnot alle staatl. Pflichtaufgaben z.B.auch im Infra- u. Sozialbereich abgebaut ! Zu dieser Erkenntnis reichen unabhängige Grundeinsichten in christlicher u. sachlicher Wertung völlig aus .

Als christlicher Grundsatz bleibt : das Hauptgebot der Gottes-und Nächstenliebe , einschließlich sozialer Gerechtigkeit , der politischen Form der Nächstenliebe , weil es Nächstenliebe ohne Gerechtigkeit nicht gibt .

Dem entgegen steht eben diese permanent steigende soziale Schere als "gesetzlicher Umverteilungs-Automatismus" von den Real-Leistungserbringern zur Großkapital-Elite durch Zinsrenditen-Erpressung , mittels Zwangsverschuldung aller "Real-Leistungserbringer" (dh.des gesamten Prod.-Sektors u. des Staates) .

Das ergibt sich aber nicht aus der besonderen Gier und Unmoral der Banker und Manager , wie es uns gerne verkauft wird , sondern aus der gesetzlich zwingenden Geldordnung , die auch Ursache der Finanz- und Wirtschaftskrise ist , weil sie den Mißbrauch nicht bestraft , sondern belohnt und fördert !

Erst die Behebung dieses Fehlers der Geldordnung als Haupt-Ursache, macht faire Maktwirtschaft möglich !

Die Definition von Wirtschaft (den Menschen dienend) ist : Der Gesamteinsatz zur planvollen Deckung des menschlichen Bedarfes !

Kapitalistische Wirtschaft (dem Kapital dienend) ist : Endloser Wachstumszwang zur Schaffung der Rendite des stetig steigenden Kapitals aus der leistungslosen Geldvermehrung in der Großkapital-Elite, durch Zwangsverschuldung der Wirtschaft, der Bürger, des Staates und der dritten Welt , bis zum Wirtschaftszusammenbruch in sich historisch wiederholenden Zyklen!

Soziale Gerechtigkeit , die Hauptvoraussetzung einer menschenwürdigen Zukunft ergibt sich aber nur durch eine menschenwürdige Wirtschaft !
D.h. die Schaffung der realen gesellschaftlichen Chancenteilhabe zum wirtschaftlichen Auskommen für alle , durch Leistungszwang mit gleichen Wettbewerbs-Regeln ohne Spekulations-Privileg ausnahmslos für alle Wirtschaftsteilnehmer , mittels demokratischer Erneuerung der gesetzlichen Geld-Ordnung . D.h. den Zins durch eine Geld-Umlaufsicherungs-Gebühr zu ersetzen , worurch Wohlstand nur durch Arbeit entsteht ,da sich die leistungslose Spekulation somit nicht mehr lohnt .

Erst wenn die reale Problem-Hauptursache der Gerechtigkeit nicht mehr ausgeklammert bleibt , kann von christlicher Wirtschafts-Ethik gesprochen werden .

Jesus hat nicht gesagt: Feiert Eure silberne, goldene, diamantene, eiserne oder gar Eure Gnaden-Jubelkonfirmation während des Sonntagsgottesdienstes. Jesus hat nicht gesagt, dass Menschen ihr Dienstjubiläum oder ihr Ehejubiläum während des Gottesdienstes wie eine Premiere oder wie eine Uraufführung darstellen sollen. Jesus hat nicht gesagt: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“.

Jesus hat nicht gesagt, dass die Gemeindeglieder während des Gottesdienstes eine Gedächtnisfeier bei der Wiederkehr eines besonderen Datums inszenieren und zur Schau stellen sollen.

Augenscheinlich haben die Kirchengemeinden ein relativ neues Marketing-Konzept zur Kundenbindung in den Kirchengemeinden eingeführt. Das was da alles an neuen Gedächtnisfeiern und Gedächtnis-Konzepten eingeführt wird, ist meiner Meinung nach anmaßend und beleidigend gegenüber Jesus Christus.

Jesus nahm das Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis!

Und nichts anderes!

Jedoch: Jeder Abschluss einer Kinderbibel Woche wird zu einer neuen Gedächtnisfeier veredelt. Bald werden sogar Arbeitsjubiläen im Gottesdienst gefeiert. Jesus hat nicht gesagt, dass alle kommen sollen, egal ob aus der Kirche ausgetreten oder zum Islam konvertiert.....Das sollte die Kirche mal klarstellen!

Ich bin der Meinung, dass der Staat zunächst mal dafür sorgen sollte, dass "Spielstrassen" verboten werden.

Gemäß der Straßenverkehrsordnung dürfen Fußgänger in verkehrsberuhigten Zonen, genannt "Spielstrassen" in ihrer ganzen Breite benutzen; Kinderspiele sind überall auf der Straße erlaubt: auf der Fahrbahn als auch auf dem Seitenstreifen.

Hier sieht man doch bereits, dass der minderjährige und der erwachsene Bürger beim deutschen Staat nichts Wert ist. Die Kirchen gehen da mit vollem Risiko mit.

Wenn Kinder und Erwachsene auf der Straße spielen dürfen, dann stimmt irgendetwas im System nicht mehr. Die Kirchen haben es bislang nicht für nötig erachtet, gegen spielende Menschen auf der Straße sich mahnend zu äußern.

Seit neuestem wird nach dem Gottesdienst sogar eine Spielstrasse angeboten, so nach der Maxime "No risk - No fun"

Ich war am Karsamstag abend, 21 Uhr in der evangelischen Osternachtfeier. Bekanntermaßen ist der Karsamstag "die Grabesruhe des Herrn". Nicht so bei der evangelischen Landeskirche Württemberg. Da wird noch während der Grabesruhe des Herrn die Auferstehung gefeiert.

Zudem wurde das Abendmahl ohne den Kelch mit Wein = Blut des Neuen Bundes, gefeiert. Gefehlt haben zudem die Einsetzungsworte Jesu. "Dies tut zu meinem Gedächtnis" Zitat Jesus Christus, wurde völlig ignoriert!

Statt dessen wurde eine ganz andere Gedächtnisfeier gefeiert: Die Gedächtnisfeier der Tauferinnerung mit einem Wasserkreuz, das in die Hand gezeichnet wird von Ehrenamtlichen. Diese sprechen dann auch noch ein persönliches Segenswort dazu aus.

Diese Tauf-Gedächtnisfeier ist absurd, weil ehemalige Täuflinge sich gar nicht an ihre Taufe erinnern können. Doch jeder Getaufte weiß, dass er getauft ist, mit Brief und Siegel.
Zudem ist eine Tauf-Gedächtnisfeier kein göttlicher Wille + kein göttliches Zeichen.

Ich bin der Ansicht, dass innerhalb der evangelischen Kirche mit der "Orientierung" einiges nicht mehr in Ordnung sein kann.

Die evangelischen Landeskirchen sollten sich endlich mal festlegen, ob sie auf die Sakramente Taufe + Abendmahl gänzlich verzichten wollen und statt dessen die "menschlichen Worte + menschlichen Zeichen + menschlichen Ideen" alternativ für den göttlichen Willen einsetzen wollen.

Dieses WirrWarr ist ehrlich gesagt nicht mehr auszuhalten!

...doch dann wird nicht aus dem Kelch getrunken, sondern die Oblade wird in den weißen Traubensaft geditscht!

Deutschland kümmert sich nicht die Bohne um die Anweisungen Christi. Die Kirchen eh nicht!

Tscha! Die Schiffe der Zukunft fahren völlig ohne Kapitän!

Ich habe die Stellungnahme von Dr. Peter Barrenstein gelesen, der sowohl evangelischer Unternehmer ist als auch Mitglied der Synode der EKD als auch in der EKD-Steuergruppe sitzt, um die Reformprozesse anzustossen.

Die Steuerungsgruppe ist der Ort des Dialogs zwischen Politik und BürgerInnen zur Umsetzung von politischen Agendaprojekten.

Die wesentlichsten Aufgaben sind: Inhaltliche Schwerpunktsetzungen, Beratung über Agendaprojekte, inhaltliche und finanzielle Entscheidungen, Informationsaustausch und -weitergabe.

Dass die EKD eine politische Steuerungsgruppe unterhält ist sehr suspekt, ich meine: das ist ja nicht mehr feierlich!

Ich glaube, dass eine politische Steuerungsgruppe innerhalb der Evangelischen Kirche Deutschlands nicht ganz astrein sein kann.

Jetzt beleumunden uns bereits Unternehmer! Das ist sehr bedenklich!

Sie sind das sichtbare und spürbare Zeichen für eine Gradwanderung oder gar ein Übertreten und in jedem Menschen angelegt durch das Gewissen. Grenzerfahrungen gewähren durch die eigene Lebensart Einblicke in grenzwertige Lebensformen, die durch kulturelle, wirtschaftliche u.v.a. Merkmale gekennzeichnet, die Grundlage für eine fortschreitende Entwicklung darbieten. Nicht nur Deutschland ist an einer Grenze angekommen, die Menschenwürde und auch bestehende Werte nicht nur verletzt sondern teilweise auch missachtet. Wohlstand ist das Resultat wirtschaftlicher Unabhängigkeit u n d persönlicher Freiheit. Wenn sich die Norm der Menschen nicht mehr an einem Entwicklungsprozess hin zur Unabhängigkeit beteiligt, dann müssen entsprechende Signale gesetzt werden, die die dafür Verantwortlichen in ihre Schranken weisen. Heute werden Bürger in bestehende Systeme gezwungen, die kapitalistisch bestimmt und politisch reguliert werden müssen, um überhaupt bestehen zu können. Das kann auf Dauer nicht funktionieren, denn ein lebendes System muss sich aus seinen Bestandteilen heraus entwickeln und darf nicht nach ihnen ausgerichtet werden, um eigene Vorstellungen durchzusetzen.
Einige einflussreiche Faktoren haben eine ethische Grenze überschritten und beuten natürliche Lebensumstände aus oder passen sie ihren Anforderungen an, da sie keine Skrupel kennen. Gewinne sind nur dann für den Menschen profitabel wenn sie das Gemeinwohl fördern indem sie alle daran Beteiligten gerecht entlohnen. Die ungerechte Verteilung der Gewinne erfolgt heute auf politische Veranlassung hin, die den Profit eines Landes höher bewertet als die soziale Gemeinschaft und den Frieden auf dieser Erde. Aus Angst vor einer finanziellen Krise oder einem Kollaps werden politische Maßnahmen und Werkzeuge eingesetzt, die das „Werkstück“ Wirtschaft zwar immer weiter wachsen lassen, jedoch in so unüberschaubare Dimensionen bringt, sodass mehr Menschen vom Wachstum ausgegrenzt werden als davon profitieren zu können. Zahlen sind heute die Basis für sämtliche Bewegungen und überfordern das durch Menschen entstandene System, sei es durch deren Zusammenfassung oder aber durch die Differenzierung ihrer Aussagekraft. Zahlen können die sozialen Einflussfaktoren nicht berücksichtigen, die aber das individuelle Gesamtbild gravierend mitbestimmen ohne erkannt und kompensiert zu werden. Inhalte der von Zahlen wiedergegebenen Maßstäbe werden nicht explizit wahrgenommen und verursachen durch ihre „Nebeneffekte“ erhebliche Auswirkungen. Sie beeinflussen die angelegte Norm indem sie sie auf ein erreichbares Maß festlegen. Statt eine Entwicklung zu fördern hält man ihr durch Zahlen ihre Unwirtschaftlichkeit entgegen und provoziert damit eine Reaktion, um vermeintlich Schlimmeres zu verhindern. Die Einsicht in so umfangreiche Ziele wird durch den Kampf um deren Erreichen verbaut und dadurch eine natürliche Entwicklung gehemmt. K e i n einzelner Mensch ist in der Lage durch sein Eingreifen etwas zu fördern, das kann nur eine Gemeinschaft, die Gewinne in Millionenhöhe als das Ergebnis der Arbeitswilligen untermauert. Wer bestimmt den Faktor Zeit in einer Denkweise, die Vorgaben braucht, um überhaupt bestehen zu können? Nur weil höher prognostiziert wird heißt das doch nicht, das wäre richtig gewesen. Es mag ja motivierend sein ein realistisches Ziel vor Augen zu haben, doch bewegen sich gerade die heutigen Unternehmenszahlen in Höhen, die für das menschliche Auffassungsvermögen nicht mehr greifbar erscheinen. Vergleichbar oft nur noch mit dem Gesamtvolumen kleiner Staatshaushalte gelten Sie als einziges Ziel und verlieren dabei die Sozialisierung ihrer Gewinne immer mehr aus den Augen. Das ist ethisch nicht tragbar und muss durch eine neue, rücksichtsvollere Denkweise ergänzt werden.
Die Grenze Wohlstand ist dort erreicht, wo er von Menschen verteilt wird und nicht mehr selbst erarbeitet werden kann, denn dadurch wird Arbeitskraft der individuellen Freiheit entzogen, sie wird missbraucht um vorgegebene Ziele zu verfolgen deren Zielsetzung oft sehr fragwürdig erscheint und jeglicher ethischer Grundlage entbehrt. Es muss unbedingt ein politisches Signal gesetzt werden, das h e u t i g e Gewinne denen zusichert, die daran Beteiligt sind und nicht denen überlässt, die sie nach persönlichen Maßstäben verteilen. Soziale Marktwirtschaft muss von Menschen getragen werden, denen es wichtig ist eine soziale Gemeinschaft zu schaffen und zu erhalten, die ihre Aufgabe darin erkennt gegenseitige Marktbeteiligung zu gleichberechtigten Bedingungen zu ermöglichen. Heute entziehen einzelne Marktanteilseigner einen großen Teil der Leistungsfähigkeit indem sie Menschen und Natur dauerhaft bis an die Grenzen ausbeuten. Einzig Marktanteile scheinen ausschlaggebend für die Bewertung der Leistung zu sein und nicht die Umstände unter denen Leistung erbracht werden muss. Gemeinsamer Wohlstand ist vorgegebenes Ziel dieser Märkte, die bestehende Ressourcen angeblich im Sinne der Volkswirtschaften nutzen. Das ist gelogen, denn nachweislich arbeiten diese Märkte ausschließlich mit dem erwirtschafteten Gewinn aus der Leistung ihrer Anteilseigner, um aus Geld noch mehr Geld zu machen. Das Geflecht zwischen Wirtschaft, Politik und Finanzen ist mit der Zeit so verwoben, dass es immer schwerer wird die Abhängigkeiten aufzuheben und eine neue Basis zu schaffen. Ausgleichszahlungen für zu geringe Löhne, Umschulungen, sozialer Wohnungsbau oder Subventionen sind nur einige von unzähligen Maßnahmen einer staatlich finanzierten Unterstützung von wirtschaftlich fragwürdigen Firmengeflechten. Ziel wäre es doch, den Staatshaushalt durch Erwerbstätigkeit tragen zu können. Dazu wäre es zwingend nötig Betriebe wieder unabhängig von Staatsgeldern zu führen und sie ausschließlich von ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, den Menschen profitieren zu lassen, diese aber nicht dem Kapitalismus zum Fraß vorzuwerfen sondern sie gerecht zu entlohnen und durch innerbetriebliche soziale Maßnahmen zu stützen. Es sind Menschen und Ressourcen um die es auf dieser Welt geht und nicht Zahlen und Fakten, die immer nur bedingte Aussagekraft haben und in zeitlicher Abhängigkeit a l l e r Umstände zu sehen sind.
Was mir große Sorge bereitet ist die Tatsache, wie in Deutschland mit der Bevölkerung umgegangen wird und dass trotz dieser Tatsache gerade von dort für ein geeintes Europa geworben wird. Eine Gemeinschaft wächst von innen nach außen und sollte nicht von außen beeinflusst werden, um sich nach den Vorstellungen derer zu richten, die die dazu nötige Macht nicht nur haben sondern sie auch ausüben. Die Familie ist stärkste Kraft im Aufbau einer stabilen Gemeinschaft, sie sollte endlich so geschützt werden, dass sie nicht durch wirtschaftliche Einflussfaktoren auseinander gerissen werden kann, sondern durch die Bereitschaft zur Solidarität wieder mit der Gesellschaft zusammenwächst. Wirtschaftliches Wachstum sollte sich aus dem Potential nachfolgender Generationen ergeben und sich ihrer nicht nach eigenem Ermessen bedienen können. Wachstum kann nur dann stattfinden, wenn Bildung die Motivation des Einzelnen so fördern kann, dass er sich selbst in die Gesellschaft integrieren will, um sie dadurch zu stützen und nicht auszubeuten. Heute scheint Bildung ein kapitalistisches Werkzeug zu sein und schließt Menschen aus, deren Potential nicht der angelegten Norm entspricht, statt allen Menschen gleiche Bildungsvoraussetzungen anzubieten, die sie dann individuell nutzen und einbringen können. Schulpflicht ist gut und schön, doch sie bedeutet auch die Pflicht des Staates zur Bereitstellung des g e s a m t e n dafür notwendigen Bedarfs, sodass jeder Mensch, angepasst an seinen Bildungsstand eine angemessene Begleitung in die bestehende Gesellschaft erfährt.

Oft tun die Menschen so, als wären äußere Einflüsse für ihre Handlungsweise verantwortlich und nicht sie selbst. Es gibt keine unterschiedlichen Räume und Zeiten, es gibt nur unterschiedliche Auffassungen von Raum und Zeit. Jeder Mensch entwickelt ein Bild, aus dem seine persönliche Realität entsteht, deren Gültigkeit dann auf andere übertragen wird. Inhalte werden durch den eigenen Verstand sinnlich so wahrgenommen, dass daraus ein Bewusstsein entsteht. In diesem Bewusstsein entsteht ein komplexes Bild, das die eigene Existenz widerspiegelt und sie so begreifbar macht. Es gibt nur e i n e Geschichte, die alles umfasst was bisher war, und sie gilt es mit der Hilfe Gottes zu begreifen. Über den Geist findet sich der Zugang zum Leben. Der Mensch ist ein zielgerichtetes Wesen und braucht nicht die wirtschaftliche Vormachtstellung in einer Welt, die noch so unvollkommen ist, dass sich nur wenige Menschen damit identifizieren können. Das Ziel einer jahrmillionenlangen Reise aus dem Nichts in das Heute ist im Menschen selbst zu sehen. Das eigene Bildnis sollte Motivation für alle Bestrebungen sein, die durch Gott vorgegeben wurden.

Kein Markt kann sich selbst regulieren, denn er ist abhängig von den Menschen, die Teil davon sind. Die Ressourcen der Weltbevölkerungen werden kapitalisiert und auf einen globalen Markt geworfen, um Handelserleichterung im Tausch gegen die globale Leistungsbereitschaft zu verschaffen. Dieser Markt hat sich zum eigenständigen Wirtschaftssystem entwickelt, das fern jeder Regulierung Macht auf die beteiligten Länder ausübt. Wie soll sich e i n Markt auf dem Währung als ein in sich geschlossenes Geldsystem dieser Länder mit flexibler, offener Arbeitsleistung aller Länder und den unterschiedlichsten Arbeitsbedingungen zusammentrifft so entwickeln, dass er sich nach dem Gesamtbild ausrichtet? Kapital baute sich mit Hilfe computergesteuerter Systeme für die Markteigner auf, die darüber vergessen, dass sie ihre Länder auf diesem Markt durch Landeswährungen vertreten denen sie verantwortlich verpflichtet sind. Unvorstellbare Summen an Kapital fließen durch wenige Hände, die einen profitablen Einsatz der gesamten Ressourcen mit Hilfe computergesteuerter Systeme dazu missbrauchen ein Leistungsdefizit auszulösen, das ganze Volkswirtschaften in ihre Abhängigkeit bringt. Es entstehen wirtschaftliche Zwänge, die sich auf die politische Handlungsfähigkeit auswirken und Einfluss auf das soziale Gefüge nehmen. Der Einstieg in diesen globalen Markt mag aus einem sozialen Grundgedanken erfolgen, doch dieser Gedanke ging mit dem Computerzeitalter und im Kapitalismus verloren, die ihre eigenen starren Rechenprogramme profitorientiert umsetzen. Heute werden die Menschen mit so vielen Vorgaben konfrontiert, dass diese Entwicklung nicht nur den menschlichen Horizont bei weitem übersteigt, sondern auch die Taktfrequenz seiner Denkweise überfordern. Dafür ein Reglement zu finden, das einen gerechten Ausgleich für a l l e Beteiligten auf diesem computergesteuerten Markt schafft, das sollte der Auftrag an die Unternehmen und die Arbeitgeberverbände sein und nicht als Forderung an die Politik formuliert werden. Sie ist Kontrollorgan für unternehmerisches Handeln, das sich im sozialen Gefüge eines Landes widerspiegelt und dient nicht dessen Realisierbarkeit. Politik muss die Voraussetzungen für soziale und ethische Grundsätze schaffen und nicht die wirtschaftliche Ausrichtung oder Lage beeinflussen, die sich aus der Bevölkerung selbst entwickelt. Ein lebendiger Markt lebt von seinen Teilnehmern und nicht von der Weiterentwicklung computergesteuerter Programme, die sich doch nur starr an die Vorgaben ihrer Entwickler halten. Der Mensch ist ein flexibles, ein lebendiges Wesen, das fast täglich neue Erfahrungen sammelt, er sollte nicht als Kostenfaktor in einem Computersystem enthalten sein, das den Profit einzelner Unternehmer steuert. Der Mensch erhält seine Würde nicht durch das eigene Auftreten sondern durch seinen Empfang in der Gesellschaft.

Es ist müßig von Klimawandel zu reden, wo natürlich entwickelte, hochkomplexe Systeme den menschlichen Umgangsformen nichts mehr entgegensetzen können außer ihre Naturgewalt, da menschliche Intelligenz offenbar auf das berechenbare begrenzt wird, wo natürlich entwickelte Kompetenz einen unerschöpflichen Wert darstellt. Dabei verdecken Zahlen und Fakten genau das, was einen Menschen ausmacht. Als System lebt er in der Anpassungsfähigkeit seiner Art und orientiert sich an seinem Umfeld, um sich selbst zum Ausdruck zu bringen. Gäbe es eine Norm, dann würde das bedeuten, sie wäre die „Richtschnur“ für das Volk. Ich habe gelernt Gott ist einzige Norm für das menschliche Wesen in jedem von uns gleich und durch den individuellen Glauben erreichbar. Der Mensch definiert heute seine eigenen Vorgaben nach persönlichem Maßstab und verliert dabei die Zeit aus den Augen, die als Vorgabe für den Inhalt der Gegenwart dient. Das Leid der Menschheit liegt im Umgang miteinander, der immer noch in Klassen und Gruppen einteilt, was artgerecht der Schöpfung gegenübersteht. Die eigene Realität entspricht oft nicht dem Gesamtbild und doch ist sie ausschlaggebend für die Handlungen. Es gibt keine Übermenschen, doch der Mensch entwickelt sich zum Abschluss der Evolutionsgeschichte, denn er allein ist in der Lage sie so umzusetzen, wie sie nun einmal ist. Normal ist alles, was Natur auf den Weg bringt, unnormal ist, wer das anders sieht. Diese Ansicht gilt es zu erreichen, um sich von einer vorgegebenen Norm zu verabschieden und Gott endlich als normal anzusehen, als Teil im menschlichen Wesen.

Solange die zivilisierte Gesellschaft nicht in der Lage ist maßgebliche Schranken aufzulösen, kann es nicht gelingen aus a l l e n Menschen ein gleich berechtigtes Volk zu „machen“. Menschen sind anpassungsfähig, doch sie benötigen Zeit und können keinen individuellen Fortschritt erzielen, solange sie an einer Norm gemessen werden und nicht an der eigenen Vorgeschichte. Um das umzusetzen ist es nötig die geistigen Barrieren zu öffnen um den Horizont auf das zu erweitern, was nicht nur real sondern wirklich ist. Es gibt heute Menschen, die mit ihrem geistigen Entwicklungsstand Gottes Werk vollenden können, wodurch ein tragbares Weltbild entsteht. Durch ihre neutrale Ansicht aller wahrnehmbaren Inhalte, die sich mit Hilfe des Verstandes begreifen lassen wird der Blick in eine sehr arbeitsreiche Zukunft frei geben. Diese Arbeit entsteht wissenschaftlich, wirtschaftlich und menschlich, denn sie ist der wahre Ertrag aus dem Gewinn der Gegenwart. Es ist zwingend nötig ein Umdenken im Sinne von Neubeginn anzustreben, um dem Leben das zurück zu geben was durch das Vorwärtsstreben verdrängt wurde. Gedanken über die menschliche Entstehungsgeschichte stellen das zur Verfügung was die Energie freisetzt, die durch differenzierte Überzeugungen jedem Menschen seinen Lebensinhalt verschafft, den er unbedingt braucht, um selbstbestimmt, unabhängig und frei jeden Tag neu zu entdecken. Bildung ist hierfür ein Hilfsmittel, das so genutzt werden kann, dass jeder seinen gewünschten Fortschritt erzielen kann.

Es ist Menschenpflicht sich der Koexistenz seiner Mitmenschen anzunehmen und die Lebensbedingungen für alle Menschen so zu erhalten, dass sie durch ihre Artenvielfalt geprägt bleiben. Heute scheinen sich mächtige Konzerneigner über diese Pflicht hinwegzusetzen und man lässt sie gewähren, ohne sie zur Rechenschaft zu ziehen und ihnen Einhalt zu gebieten. So breitet sich eine Monokultur aus, die sich über Lebensräume, Menschen und bestehende Kulturen hinwegsetzt, bis an die Grenzen des Daseins. Menschlich ist, wer diese Tatsache erkennt und in sein Leben so integriert, dass dadurch eine Verbesserung eintreten kann indem er sich dieser Lebensart widersetzt. Unmenschlich ist, wer diese Entwicklung ignoriert und sein eigenes Leben weiter führt, als wäre das normal. Es kann nicht politisch gewollt sein und von den Kirchen unterstützt werden, dass sich der Mensch immer mehr in sein eigenes Dasein zurückzieht statt endlich einen menschlichen Fortschritt anzustreben, indem er sich nicht dem unterwirft, was Menschen gemacht das Leben diktiert. Es muss grundlegend daran gearbeitet werden, diese Welt geistig zu erneuern indem man sie dort nach Gottes Maßstab so ausrichtet, dass sich jeder in dieser Welt wiederfinden kann.

Ich sehe dieses Sozialwort der beiden großen Glaubensgemeinschaften als gelungenen Einstieg in eine Grundsatzdiskussion über die Zusammenhänge, die über eine Darstellung aus christlicher Sicht in die heutigen Wertevorstellungen der Politik einfließen kann, um dort ein Umdenken, das zwingend nötig ist, anzuregen. Neue Einsichten dann in politische Handlungen umzusetzen ist die Aufgabe von kompetenten Politikern, die ohne Berater auskommen müssen, da es für diese keine Rechtfertigung gibt. Die Kontrolle der Umsetzung ist Aufgabe des Volkes, das durch das Demonstrationsrecht ein adäquates Hilfsmittel zur Durchsetzung seiner Forderungen an die Politik zur Verfügung hat. Für die Bedürfnisse aus wirtschaftlicher Sicht gilt es, die Unternehmer dazu zu bewegen ihrer sozialen Verantwortung wieder nachzukommen und nicht nur auf ihre kapitalistischen Ziele zu achten. Unterstützend können hier organisierte Zusammenschlüsse der Arbeitnehmer helfen, deren Rechte juristisch gestärkt und ausgebaut werden müssen und nicht durch Tarifausschlüsse untergraben werden dürfen. Zuletzt gilt es die von allen gewollte Globalisierung so in den Griff zu bekommen, dass die Grundvoraussetzung dafür durch die Menschenrechte geschaffen wird und nicht über Abkommen, deren Basis kapitalistisch orientiert die Gefahr in sich bergen, dass sie eine abweichende Norm von ihren Handelsgeschäften ausschließen, indem sie ihr den Zugang zum Markt durch die eigene Vormachtstellung versperren.

Es gibt nur eine Welt in der viele Länder derzeit ihr eigenes Süppchen kochen und einige wenige Menschen, die daraus ihren ganz persönlichen Profit schlagen. Diese wenigen Menschen gilt es endlich zur Vernunft zu bringen, und sie davon zu überzeugen, dass das Leben nicht in ihre Hände gelegt wurde sondern Gott zu Grunde liegt. Sie sind Vertreter von menschlichen Interessen, die aus sozialen und ethischen Grundsätzen bestehen u n d in der wirtschaftlichen Grundhaltung eines Landes zu suchen sind. Durch die Globalisierung wurden Verantwortlichkeiten verschoben und werden oft nicht mehr als solche wahrgenommen. Volkswirtschaftlich gewünscht ist zwar der Einfluss des Endverbrauchers auf einen Markt, der heute jedoch durch die Preispolitik der Unternehmen geführt und politisch unterstützt wird. Der Einfluss des Volkes kann nur dann wachsen, wenn Politik dafür eintritt, dass Unternehmen eigenverantwortlich handeln und ihre Risiken selbst tragen indem sie ihre Ziele auch unter die sozialen Gesichtspunkte ihres Landes stellen und sich nicht nur dem Kapitalismus unterwerfen.

Grenzen sind der Auftrag Gottes zur Vermittlung und sollten nicht Territorien als „normal“ abstecken in denen freie Fortbildung nicht erlaubt ist. Das ist mit Angst verbunden und deshalb gibt es den Glauben an Gott, dem daran gelegen ist, die Ursache für diese Grenzen aufzuheben. Er führt die Zeit durch ihre „Gesetzmäßigkeiten“ bis in den Menschen, denn Mensch ist das einzige Wesen, das aus der Erkenntnis der „Vorzeit“ etwas Neues gestalten kann. Der Zugang zum Leben wird leider durch Menschen beschränkt, das ist nicht fair, muss aber akzeptiert werden, denn der Mensch ist nun einmal nicht Gott und aus diesem Grunde fehlbar. Die Aufnahme in die eigene Vorstellung bedeutet ein gegenseitiges Respektieren differenzierter Lebenseinstellungen und setzt voraus, dass man sich im Gedankenaustausch annähern kann. Das funktioniert, wenn „Neuzugänge“ nicht alleine gelassen werden und Informationen über die „gängige“ Lebensweise erhalten, in die sie aus freiem Willen eintreten. Im Austausch dazu gibt der „Fremde“ seine eigene Lebenseinstellung preis, woraus beide Seiten etwas lernen können. Daraus entsteht ein neuer, ein gemeinsamer Lebensraum, so Gott will, denn er führt unsere Gedanken, wenn wir es zulassen. Wenn man seine eigene Grenze erreicht muss man sich entscheiden, um auf dem richtigen Weg zu bleiben, oder man „verbrüdert“ sich, um den Weg gemeinsam weiter zu gehen und sich so zu ergänzen. Mensch sein bedeutet auf sich selbst zu vertrauen, denn Mensch ist das Ziel, der „Gottesweg“ ins Leben. Gott braucht den Menschen nicht um dazu sein, doch er braucht ihn, um selbst leben zu können. Gott ist die freie Entscheidung jedes Menschen, ob er nun sein Leben in Gottes Hände legt und selbst nichts tut, sich einer Religion zuspricht und nach ihr handelt oder aber im Vertrauen auf sich selbst baut, das bleibt jedem selbst überlassen. Vertrauen ist so angelegt, dass man danach suchen muss, um es für das eigene Leben zu finden. Ich glaube, der Mensch muss umdenken, er darf sich nicht als Selbstverständlichkeit annehmen sondern muss sich selbst als Teil der Natur sehen, das sich durch die Kommunikationsfähigkeit auf einer sinnlichen Ebene entwickelt hat, die der Mensch zwar begreifen kann, jedoch noch lernen muss, zu verstehen. Das mag sich jetzt absonderlich anhören, doch was war vor Gott? Wie kam Gott zu seinem Wort? Bildung ist die Auseinandersetzung mit Gegebenheiten, die nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden können sonder hinterfragt werden müssen, bis man sein persönliches Ziel erreicht hat. So viele Dinge des täglichen Lebens werden genutzt ohne sie zu hinterfragen, woher kommen sie und steht uns ihr Erlös überhaupt zu? Verstand z.B. ist so eine Sache, wer sagt, er stünde dem zu, der ihn gerade in sich trägt? Der Verstand hilft über sämtliche Hürden hinweg, er sollte jedoch nicht ungelöste Aufgaben oder unerledigte Arbeit aus dem Blickfeld drängen, um dadurch einen Gewinn erzielen zu können. Die Aufarbeitung der Naturgesetze und deren Anwendung im täglichen Leben sollte Aufgabe genug sein, um seinen Verstand sinnvoll einzusetzen. Die Arbeit, die daraus entsteht könnte man für die Menschen nutzen, deren Leben nicht auf Verstand basiert sondern darauf aufbaut. Die Gaben des Herrn sind vollständig und gut, sie geben uns den Auftrag für unser tägliches Dasein zu arbeiten, jeder nach seinen „Vorgaben“. Inklusion ist der Gedanke an Gott und seine Vollkommenheit im bestehenden Leben. Veränderungen sollten im Wunsch nach einer höheren Lebensqualität begründet sein und sich nicht auf den einzelnen Menschen beziehen sondern auf den gesamten Lebensinhalt, der sich uns täglich in kleinen Stücken präsentiert.

Ich verstehe nicht, wie man in der heutigen Zeit als Politiker lachen kann, wenn man seine Aufgaben ernst nimmt und verantwortungsvoll sich selbst gegenüber steht. Wer hat in dieser Position das Recht zu lachen, während Menschen in Ländern sterben weil sie nichts zu essen haben und von ihren Mitmenschen missachtet werden? Ich mache mir Gedanken darüber und verurteile das Lachen derer, die etwas gegen diese Missstände tun können und lieber an Tischen ihre Zeit verbringen, die ihnen die Möglichkeit geben ihre Macht auszuüben, statt sie für eine bessere Welt einzusetzen. Ich weiß, ich kann die Welt nicht retten, doch vielleicht kann ich dafür sorgen, dass mehr darüber nachgedacht wird. Es gibt nur eine Erde und nicht jeder hat die Möglichkeit zu "flüchten", egal wohin. Ich wünsche mir einen Tisch an dem all die zusammentreffen, denen etwas daran liegt für eine bessere Welt zu sorgen, indem sie miteinander reden und sich dadurch annähern oder ihre Grenzen klären, um gegenseitiges Verständnis zu fordern, um den Frieden und die Durchsetzung der Menschenrechte zu fördern.

Die Kirchen brauchen für mehr „gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft“ auch mehr Nähe zu den Unternehmen. Diese zu schaffende Nähe erfordert ein allseitiges aufeinander Zugehen. Die Kirchen sollten dem gerechtesten Wirtschaftssystem, das jemals den Praxistest bestanden hat, der Sozialen Marktwirtschaft, zugute halten, dass dieses nicht „tötet“, wie es der Papst dem Kapitalismus vorwirft. Gleichermaßen ist es hilfreich, wenn gerade die Kirchen eine Weiterentwicklung dieses Wirtschaftssystems zu einer Ökologischen Sozialen Marktwirtschaft fordern, deren Instrumente in der globalisierten Wirtschaft greifen.
„Wer fromm ist, muss auch politisch sein“, das Wort stammt von Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, und er bekräftigte das in seinem Statement zur Kongresseröffnung: „Es kann keinen Zweifel daran geben, dass es zum Auftrag des Evangeliums gehört, sich zu den großen politischen Fragen zu Wort zu melden. Das gehört zum Kerngeschäft der Kirche“.

Die Interessenvertretung der Wirtschaft ist zu oft an kurzfristigen und isolierten Interessen orientiert. Eine Kirche, welche die Wirtschaft bei den großen Veränderungen konstruktiv begleitet, darf und soll weiterhin die Verteilungsgerechtigkeit im Blick behalten. Der Wirtschaft nutzt keine Kirche, die „den Mund hält und nur ihre Schäfchen hütet“. Die These ist daher: Eine größere Nähe von Kirche und Unternehmen würde die Wirkmacht kirchlicher Positionen stärken und die Interessenvertretung der Unternehmen zukunfts- und konsensfähiger werden lassen.

Fritz Gempel, Wirtschaftsbeirat Bayern, Bezirk Westmittelfranken