Die Soziale Marktwirtschaft weiterentwickeln (Tagespost-Kolumne Teil 2)

Die Ökumenische Sozialinitiative der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland hat eine breite Diskussion angestoßen. Die zentralen Etappen des Diskussionsprozesses, vom Kongress "Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft" bis zu den Stellungnahmen, Gastbeiträgen und Kommentaren hier auf dieser Webseite, sind im Dokumentationsband "Im Dienst an einer gerechten Gesellschaft" zusammengefasst, den Sie hier als PDF herunterladen können

Michael Wohlgemuth

Michael Wohlgemuth ist Direktor der Denkfabrik "Open Europe Berlin".

Der zweiten These ist kaum zu widersprechen: „Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft heißt die Soziale Marktwirtschaft nachhaltig weiterentwickeln“. Richtig ist schon die historische Bemerkung, dass es nach 1948 (man könnte anfügen: nicht zuletzt dank dem beherzten Wirken von Ludwig Erhard) weitgehend gelungen ist, „das Prinzip der Freiheit auf dem Markte mit dem des sozialen Ausgleichs zu verbinden“.

Richtig auch, dass „die Soziale Marktwirtschaft kein statisches Modell ist“. Ich frage mich nur, ob Soziale Marktwirtschaft heute überhaupt noch ein Modell, ein inhaltlich klar umrissenes und politisch handlungsleitendes Konzept ist – in Deutschland oder anderswo. Die Tatsache, dass sich in Deutschland fast alle Parteien in ihren Programmen und mit dem Lissabonner Vertrag auch alle 28 Mitgliedstaaten der EU zu einer (ökologisch-)sozialen Marktwirtschaft bekennen, ist vielleicht weniger Ausdruck einer Übereinstimmung über Prinzipien als vielmehr Indiz dafür, dass dem Konzept die klaren Konturen abhandengekommen sind.

Der Beitrag von Michael Wohlgemuth ist in der "Tagespost" erschienen. Lesen Sie hier im PDF weiter.