Nikolaus Schneider

"Gerechtigkeit ist einer der Namen Gottes"

Die Ökumenische Sozialinitiative der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland hat eine breite Diskussion angestoßen. Die zentralen Etappen des Diskussionsprozesses, vom Kongress "Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft" bis zu den Stellungnahmen, Gastbeiträgen und Kommentaren hier auf dieser Webseite, sind im Dokumentationsband "Im Dienst an einer gerechten Gesellschaft" zusammengefasst, den Sie hier als PDF herunterladen können

Nikolaus Schneider

Nikolaus Schneider, geboren 1947, war zehn Jahre Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und ist seit 2010 der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Gerechtigkeit ist einer der Namen Gottes und deshalb eine Herzensangelegenheit der Kirche. Gottes Gerechtigkeit zielt auch auf soziale Gerechtigkeit und auf ökologische Gerechtigkeit. Schon der Prophet Jesaja erkannte: "Friede ist eine Frucht der Gerechtigkeit." Dieser Friede überschreitet alle nationalen Grenzen und die Gerechtigkeit auch. National wie international sind die Unterschiede zwischen Arm und Reich kontinuierlich größer geworden. Zugleich werden die Grenzen des Wachstums immer deutlicher. Natürliche Ressourcen kommen an ihr Ende. Der Klimawandel gefährdet das Leben. Es geht uns darum, die soziale Marktwirtschaft durch Orientierung an Gottes Wort weiter zu entwickeln, indem wir erstens ökologische Nachhaltigkeit in unseren Lebens- und Wirtschaftsstilen verankern. Und zweitens: Ordnungspolitische und ethische Maßstäbe unseres Wirtschaftens prüfen und erneuern.

Deshalb war eine neue ökumenische Sozialinitiative notwendig. Wir wollen in unserer Zeit den Blick dafür schärfen, dass sich wirtschaftliches Wachstum in den Dienst der Menschen stellen muss. Was das in den einzelnen Feldern von Wirtschafts- und Sozialpolitik heißt, dazu geben wir mit unseren Thesen Anstöße. Und wir freuen uns, wenn viele sich an der Diskussion beteiligen.