"Nachhaltigkeitsdreiklang von Ökonomie, Ökologie und Sozialem"
Die Kirchen zeigen sich in ihrer Ökumenischen Sozialinitiative überzeugt, dass "die Marktwirtschaft […] das bestmögliche System [ist], um unter den notorischen Knappheitsbedingungen des irdischen Lebens [… die] materielle Bedarfsdeckung zu organisieren." Wir sind froh über dieses klare Bekenntnis. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sich die Kirchen in Zeiten, in denen unser Wirtschaftssystem immer wieder in Frage gestellt wird, eindeutig dazu bekennen.
Der BKU teilt auch den Zusatz, dass eine unregulierte Marktwirtschaft diese Aufgabe nur unvollkommen erfülle und daher einer Rahmenordnung bedürfe, die die wirtschaftliche Betätigung des Einzelnen und der Unternehmen in gemeinwohldienlichen Bahnen hält. Dies ist die Grundidee der Sozialen Marktwirtschaft, zu der sich auch der BKU klar bekennt.
Wachstum wird im Gemeinsamen Wort der Kirchen nicht verteufelt, sondern als notwendige Bedingung für nachhaltigen gesellschaftlichen Erfolg und Partizipation aller Menschen gesehen. Das ist gut und richtig. Wachstum ist aber keine hinreichende Bedingung dafür: Notwendig ist der Nachhaltigkeitsdreiklang von Ökonomie, Ökologie und Sozialem. Wie die Kirchen steht auch der BKU dafür, ökologische Verantwortung mit marktwirtschaftlicher Freiheit und sozialem Ausgleich zu verbinden.
"Bildungspolitik ist zukunftsweisende Wirtschaftspolitik"
Zur Nachhaltigkeit gehört auch die Haushaltskonsolidierung. Wir begrüßen, dass sich die Kirchen dafür stark machen. Wir müssen aufhören, auf Kosten unserer Kinder und Enkel zu leben. Ihre Belastung ist bereits immens. Wir müssen sie reduzieren, nichts durch neue Schulden und neue umlagefinanzierte Sozialversicherungsansprüche weiter erhöhen.
Die Kirchen heben Bildung als Schlüssel für die Teilhabe am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben hervor. Auch für den BKU ist Bildungspolitik vorsorgende Sozialpolitik. Doch Bildung ist noch mehr: Bildungspolitik ist zukunftsweisende Wirtschaftspolitik. Ohne bestqualifizierte Fachleute verlieren wir Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit.
Der Verband teilt auch die Ansicht, dass das 21. Jahrhundert verstärkt weltgemeinschaftliche Kooperation erfordert. Dafür stehen wir mit unserem Engagement in der UNIAPAC – dem internationalen Dachverband christlicher Unternehmerverbände – und der AFOS-Stiftung für Unternehmerische Entwicklungszusammenarbeit.
Wir wünschen uns, dass diese wichtige Veröffentlichung innerkirchlich und gesellschaftlich angehört und angenommen wird.