...ordnungspolitische und ethische Maßstäbe für die Wirtschaft erneuern
Die Finanzmarktkrise der Jahre 2007–2009 war die Folge menschlichen Versagens auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Zu Recht ist die Maßlosigkeit und eine zum Teil bis ins Kriminelle gesteigerte Selbstherrlichkeit und Gier mancher Finanzmarktakteure kritisiert worden. Aber es wäre – auch mit Blick auf das Ziel der Verhinderung künftiger Krisen – verfehlt, sich mit individuellen Schuldzuweisungen gegen bestimmte Personen und Institutionen zu begnügen.
Denn die Krise war eine strukturelle Krise und deshalb müssen auch die strukturellen Ursachen gesucht und beseitigt werden. Daher geht es nicht nur darum, dass sich auch Banken in ihrer Geschäftspolitik nach den Grundsätzen des ehrbaren Kaufmanns richten sollen. Das ist zwar eine richtige Forderung, aber genauso wichtig ist es zu fragen, welche verfehlten Strukturen so viele Akteure auf den Finanzmärkten dazu angereizt haben, alle Grundsätze nachhaltigen Geschäftsgebarens zu missachten und extrem hohe Risiken einzugehen, die letztlich nicht mehr überschaubar und schon gar nicht mehr beherrschbar waren. Es ist die Aufgabe staatlicher Wirtschaftspolitik im Sinne von Ordnungspolitik, solche verfehlten Anreizstrukturen zu identifizieren und zu beseitigen. Gleichzeitig liegt es auch in der Verantwortung des Staates, Institutionen zu schaffen, die geeignet sind, geltendes Recht für alle in gleicher Weise durchzusetzen. Das bedeutet, dass solche Institutionen wie z. B. Bankenaufsicht oder Steuerverwaltung auch mit entsprechenden Kompetenzen sowie materiellen und personellen Ressourcen auszustatten sind.
Die Krise hat die Ideologisierung der Deregulierung widerlegt
Ordnungspolitisch und auch moralisch verfehlt ist es vor allem, wenn die Folgen riskanter Geschäftspolitik nicht von denjenigen getragen werden, die die Risiken eingegangen sind, sondern von Dritten oder der Allgemeinheit. Genau das aber war in der Finanzmarktkrise der Fall. In den erfolgreichen Jahren des hochspekulativen Investmentbanking wurden die Gewinne privatisiert, die Verluste in der Krise aber wurden sozialisiert. Demgegenüber muss auch auf dem Finanzmarkt und im Bereich der Wirtschaft insgesamt der moralische Grundsatz gelten: „Wer den Nutzen hat, muss auch den Schaden tragen“ (Walter Eucken). Die Ordnungsökonomie spricht in diesem Zusammenhang von dem Prinzip der Haftung. Haftung bedeutet dabei, dass Investoren, Manager und Unternehmer für ihre Entscheidungen auch selbst geradestehen müssen. Die Finanzmarktkrise hat uns auf beängstigende Weise daran erinnert, dass eine Marktwirtschaft ohne diese Korrespondenz von Freiheit und Verantwortung nicht funktionieren kann.
Auch die Ideologisierung der Deregulierung, die die Politik jahrelang dazu drängte, die Märkte, besonders die Finanzmärkte, sich selbst zu überlassen, ist durch die Krise widerlegt worden. Richtig ist vielmehr eine der Grundannahmen der Sozialen Marktwirtschaft: dass nämlich die Märkte eine Rahmenordnung und eine wirksame ordnungspolitische Aufsicht benötigen, damit das Finanz- und Wirtschaftsgeschehen in gemeinwohldienliche Bahnen gelenkt wird. Hier steht die Politik vor der Herausforderung, die zurzeit noch bestehenden Widersprüche und Brüche zwischen den Funktionsmechanismen der globalen Märkte und den nationalen Gesetzgebungen um Ausgleich zu bringen. Dazu ist ein größeres Maß internationaler Zusammenarbeit erforderlich. Nach den Erfahrungen der Krise betrifft das zunächst einmal die politische Erarbeitung von gemeinsamen Standards und Regeln für die Finanzmärkte, aber auch von ökologischen und sozialen Mindeststandards. Ein globaler Markt braucht eine globale Ordnung.
Der nachhaltige Unternehmenserfolg muss der Maßstab für die Bewertung von Unternehmen und die Entlohnung von Managern sein
Wir als Kirchen haben nicht die Kompetenz, darüber zu urteilen, welches im Einzelnen die richtigen Instrumente sind, um die Bankenaufsicht und die Finanzmarktordnung zu reformieren und zu regulieren. Aber wir appellieren an die politisch Verantwortlichen, sich bei den notwendigen Maßnahmen von ordnungspolitischer Vernunft und moralischen Maßstäben leiten zu lassen. Das heißt etwa, dass Sparer und die Allgemeinheit in Zukunft besser davor geschützt werden müssen, für riskante Spekulationsgeschäfte von Banken in Haftung genommen zu werden. Das systemische Risiko und Erpressungspotenzial, das mit Finanzinstituten verbunden ist, die „too big to fail“ sind, muss wirksam begrenzt werden. Haften sollen in Zukunft vielmehr diejenigen, denen als Entscheidungsträgern und potentiellen Profiteuren von Anlageentscheidungen auch anfallende Erträge zufließen. Ausdrücklich begrüßen wir, dass in der Politik eine entsprechende Debatte stattfindet, nicht nur in Deutschland, sondern auch innerhalb der Europäischen Union und auf internationaler Ebene. Weiter sprechen wir uns dafür aus, dass Deutschland sich aktiv an Prozessen wie der Weiterentwicklung der Bankenunion oder einer wirksameren grenzüberschreitenden Bankenaufsicht beteiligt.
Aber nicht nur auf den Finanzmärkten, auf allen Märkten brauchen wir eine ordnungspolitische Erneuerung der Verantwortungskultur. Nicht die kurzfristige Steigerung der Aktienkurse, sondern der nachhaltige Unternehmenserfolg muss der Maßstab für die Bewertung von Unternehmen und die Entlohnung von Managern sein. Auch hier muss das Prinzip der Haftung wieder mehr zur Geltung gebracht werden. Boni ohne Mali darf es nicht mehr geben, weder für Manager noch für Investoren.
Kommentare
Gier am Markt?
"In den erfolgreichen Jahren des hochspekulativen Investmentbanking wurden die Gewinne privatisiert, die Verluste in der Krise aber wurden sozialisiert." -- Investmentbanking gibt es nur, weil von den US-Regulierungsbehörden eine Trennung von Investmentbanken- und (Kunden-)Geschäftsbanken vorgeschrieben war. In Europa gab es das nicht, weil diese Trennung risikoökonomisch nicht sinnvoll ist. Die Sozialisierung der Verluste entstand, weil der Staat zur Kreditaufnahme auf Großbanken angewiesen ist. Gehen zuviele Banken bankrott, kauft auch keine Bank mehr Staatsanleihen. Wenig später würden die z.B. Staatsangestellten und Beamten kein Geld mehr bekommen und Meutern und die Wahlversprechen nicht mehr einlösbar sein. Deswegen wollte die Politik nicht einfach die Banken pleitegehen lassen, die schlecht gewirtschaftet haben.
Die wahre Ursache ist also die Gier und Maßlosigkeit bei den politisch Mächtigen. Die Gier eines Geschäftsmannes findet nämlich immer ihre Schranken an der Gier seines Geschäftspartners. Beide verfügen schließlich nur über ihr eigenes Vermögen. Der Fiskus hingegen verfügt über das, was ihm nicht gehört, und deswegen kennt seine Gier keine Grenzen.
Winterkorn 15 Mio. Jahresgehalt 2014
Wie rechtfertigt sich das mit dem Jahresgehalt eines VW Mitarbeiters, auf das Fahrzeug bezogen? Da braucht mir keiner von Preis/Leistungsverhältnis reden. Gerechtigkeit ist davon meilenweit entfernt.
Das hat nichts mit der Person Winterkorn zu tun, denn kein einzelner Mensch ist so leistungsfähig, dass er durch seiner Hände oder seines Kopfes Arbeit so viele Menschen ernähren könnte. Ich glaube auch nicht, dass das etwas mit Macht oder Gier zu tun hat, es ist schlichtweg eine Fehleinschätzung des eigenen Beitrags zum Ergebnis und der Leistung derer, die diesen Betrag erwirtschaftet haben. Was würde geschehen, würde Herr Winterkorn „nur“ 1 Mio. Jahreseinkommen verdienen und der Rest des Betrages würde sich auf die Belegschaft verteilen und für neue Arbeitsplätze eingesetzt werden?
Ausgleichende Gerechtigkeit
Heutzutage kann man Kapital maßlos mehren doch dadurch verliert es seinen Wert für die Schöpfung, denn es dient dem Einzelnen und nicht der Gemeinschaft. Kapital ist zum Spielgeld verkommen, das sich am Leben bereichert. Es ist nicht fair Geld auf diese Art zu entwerten, allein durch den Besitz. Heute sind einzelne Menschen im Besitz von Geldsummen, die ganze Staatshaushalte übersteigen. Geld erfüllt nur dann seinen Zweck, wenn es allen Menschen dient und sie nicht ausnimmt. Gewinne müssen mit denen geteilt werden, die sie erwirtschaftet haben und nicht von denen abgeschöpft werden, die sich dafür verantwortlich fühlen. Die Bezahlung muss angemessen dem Gewinn in Abhängigkeit vom Leistungseinsatz sein und darf nicht profitgierig ermittelt werden. Der Mensch steht im Mittelpunkt des Lebens, Geld darf ihn nicht ersetzen. Essen, trinken, leben, das ist alles was der Mensch zum Leben braucht. Wie viel davon er sich leisten kann, das sollte davon abhängen, wie leistungsbereit der Einzelne ist in Abhängigkeit seiner menschlichen und finanziellen Möglichkeiten. Die Eliten aller Länder sollten sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst werden und ihre eigenen Taschen erst dann im Übermaß füllen, wenn das ganze Volk satt ist und nicht nur kleine Teile daraus. So wie es heute aussieht, ist wirklich für alle Menschen genug Geld vorhanden. Das heutige Weltvermögen wurde über viele, viele Generationen und Kriege über die unterschiedlichsten Währungen mehr oder weniger hart erarbeitet und das einzige Hilfsmittel für eine gerechte Verteilung der geldwerten Mittel war schon immer, ist und bleibt die Menschlichkeit, denn ohne Humanität kann und wird humane Marktwirtschaft nicht funktionieren. Wertschöpfung bedeutet auch aus dem zu schöpfen, was in der Vergangenheit an Wertvollem entstanden ist, daran sollten die Glaubensgemeinschaften dieser Welt arbeiten, am Erhalt der Schöpfung und dem Erhalt der Werte in einer Weltgesellschaft deren Kraft im Glauben an Gott zu suchen ist. Die Welt liegt nicht in Menschenhand sie wird allein durch Gott gestaltet, der Mensch verliert darin nur seine Zeit.
Kirchturmspitze mit neuem Gold
Unsere Kirchturmspitze wurde neu mit purem Gold + Platin veredelt. Das goldene gute Stück wurde mit "very important persons" wie ein kleiner Gott angebetet und eingeweiht. Der Finanzminister des Landes Baden-Württemberg hatte sogar 100.000 € dabei.
Viel ist möglich, wenn einem gar nichts mehr heilig ist!
Bankenrettung
Hier sehe ich Widersprüche:
Auf S. 24 wird angeprangert:
„Ordnungspolitisch und auch moralisch verfehlt ist es vor allem, wenn die Folgen riskanter Geschäftspolitik nicht von denjenigen getragen werden, die die Risiken eingegangen sind, sondern von Dritten oder der Allgemeinheit.“
Auf S. 28 heißt es dagegen:
„Die Eindämmung der internationalen Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise durch Programme zur Bankenrettung
und zur Konjunkturbelebung waren notwendig, um einen Kollaps der Weltwirtschaft zu verhindern.“
Wie paßt das zusammen? Etwa so, wie EU-Politiker heute argumentieren, daß sich eine solche Bankenrettung aus Steuermitteln nicht wiederholen darf?
Warum war diese Bankenrettung damals denn nicht moralisch verfehlt?
Ordnungspolitische Zeitumstellung
Am 30 März 2014 ist es wieder soweit!
Die Uhren werden auf Sommerzeit umgestellt, obwohl wir grade erst das Frühjahr begonnen haben.
Das Ministerium für Wirtschaft und Energie, die für dieses Zeitmanagement verantwortlich ist, hatte wieder mal nichts Besseres zu tun, als sich am SONNTAG, dem Tag des Herrn, zu bedienen. Somit wurde von staatlicher Seite der christliche Ruhetag, der von Gott persönlich für uns Menschen eingerichtet wurde, um eine Stunde zu verkürzen, nämlich von 2.00 Uhr auf 3.00 Uhr.
Aus diesem Grunde muss ich feststellen, dass zwischen Kirche und Staat nicht alles reibungslos verläuft.
Nachdem die meisten Kirchturmuhren noch nicht auf die ferngesteuerte Funkuhr umgestellt haben, werden die Kirchturmuhren bis Ende Oktober immer eine Stunde voraus sein.
Ich meine, für Menschen, die sich an der Kirchturmuhr orientieren ist das natürlich irreführend. Die Glocken schlagen also 24 mal um 1.00 Uhr nachts und werden damit höchstwahrscheinlich die restlichen Kirchenmitglieder vergraulen.
Letztendlich sollten die Kirchen eine Rechnung aufmachen, was durch die staatlich verordnete Zeitverschiebung für ein kirchlicher und christlicher Schaden entsteht. Der Sonntag ist heilig. Ich meine, das Ministerium hätte auch den Montag oder sonst einen Werktag für die Zeitumstellung nehmen können. Aber nein, das 4. Gebot: Du sollst den Sonntag heiligen, wird Jahr für Jahr unterwandert. Statt dessen, wird der Sonntag zum Werktag erklärt.
Ich meine, die Kirchtürme stehen nun die nächste Monate da wie scheinheilige Gauner, und zeigen eine verkehrte Uhrzeit an, obwohl ein Ministerium diese zeitliche Umorganisation eingeführt hat.
Dass dadurch die ganze Christenheit und die Kirchenlandschaft in Schieflage gerät ist ja wohl logisch. Ich glaube, dass man hier als erstes ansetzen sollte.
Unsinn der staatlich verordneten Sommerzeit
Bei der Umstellung auf Sommerzeit am letzten Sonntag im März folgt auf die "alte" Uhrzeit 01:59:59 MEZ die "neue" 03:00:00 MESZ.
Die Stunde zwischen 2 und 3 Uhr gibt es nicht!
Wenn die Uhr am letzten Sonntag im Oktober wieder zurückgestellt wird (von 02:59:59 MESZ auf 02:00:00 MEZ) gibt es die Stunde zwischen 2 und 3 Uhr nachts gleich zweimal! Oops! Die erste Stunde (von 2 Uhr bis 3 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit) wird mit 2 A und die zweite Stunde (von 2 Uhr bis 3 Uhr mitteleuropäischer Zeit) mit 2 B bezeichnet. Sehr kreativ!
Laut Erkenntnissen des Bundesumweltamtes spart man während der Sommerzeit zwar abends elektrisches Licht, jedoch wird dann morgens mehr geheizt, besonders in den kalten Monaten (März, April und Oktober). Insgesamt steigt der Energieverbrauch dadurch sogar an. Ökologisch? Nö!
Mediziner haben negative Auswirkungen der Zeitumstellung festgestellt, da sich der Organismus mit der Anpassung seines Rhythmuses schwer tut. Das kostet die Krankenkassen wieder Millionen. Die Rindviecher der Bauern drehen durch und besonders Menschen mit Schlafstörungen oder organischen Erkrankungen haben hier größere Probleme als die Hühner und Schweine.
Übrigens: Laut Studien gibt es am Montagmorgen nach der Zeitumstellung von der Winter- / Normalzeit auf die Sommerzeit mehr Verkehrsunfälle als an einem gewöhnlichen Montagmorgen. Das reisst wieder ein wahnsinns Loch in die Versicherungskassen.
Der Schichtdienst befindet sich in der amtlichen & gesetzlichen Grauzone. Besonders wirtschaftlich kann das nicht sein!
Die Bus und Bahn kolabieren, denn die Einhaltung des Zeitplans wird schlichtweg unmöglich gemacht.
Ich will gar nicht wissen, was beim Internetauktionshaus ebay und der "offiziellen eBay-Zeit" geschieht. Das bringt die ganze Wirtschaftszirkulation aus dem Gleichgewicht.
In den meisten vom Christentum geprägten Ländern ist der Sonntag der wöchentliche Feiertag, an dem in fast allen Kirchen der Gottesdienst gefeiert wird als Feier von Tod und Auferstehung Christi am "ersten Tag der Woche" (Mt 28,1 EU). Gemäß dieser Bibelstelle war in dieser Morgendämmerung die Botschaft des Engels am leeren Grab. Jetzt ist in dieser Zeitspanne ein "Nichts".
Denn, nach dem Sabbat kamen in der Morgendämmerung des ersten Tages der Woche (also dem heutigen Sonntag) Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.
Plötzlich entstand ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf.
Die Wächter begannen vor Angst zu zittern und fielen wie tot zu Boden. Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten.
Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch die Stelle an, wo er lag.
Durch die Zeitumstellung wird die biblische Botschaft quasi ausradiert. Leider verschlafen die Menschen diesen fehlenden, christlich sehr wichtigen, Zeitabschnitt.
Ich bin der Meinung, dass dieses Nichtwissen, ein Armutszeugnis und eine Bildungslücke zugleich darstellt.
Bußgeld zahlen
In China beispielsweise darf ein Paar nur ein Kind haben und Familien, die gegen dieses Gesetz verstoßen, zahlen hohe Bußgelder.
In Deutschland könnte man diese Situation doch ökonomisch regeln.
Erde
Sie ist die H e i m a t a l l e r M e n s c h e n und nicht nur ein Ort für Industrie, Wirtschaft, Handel und Finanzen. Aus der Erde erwächst alles, was Menschen brauchen, um ihr Leben selbst führen und gestalten zu können. Gegenwärtig ist diese Erde in verschiedene Gebiete eingeteilt, die eingrenzen und damit von der menschlichen Gemeinschaft ausgrenzen, was allen zu gleichen Teilen zusteht. Diese Territorien werden nach wirtschaftlichen und finanziellen Gesichtspunkten bewertet und dann fiktiv auf einen globalen Markt geworfen der mit Hilfe von Computern gesteuert wird, die sich jedoch nicht nach menschlichen Einsichten entwickelt haben sondern nach rein rechnerischen Gesichtspunkten arbeiten. Das mag zur Geldmittelbeschaffung in Ordnung gewesen sein, doch ich habe das Gefühl, gegenwärtig wird damit eine ethische Grenze überschritten. Menschenrechte sind zwar klar definiert, doch das waren die 10 Gebote auch. Der Mensch wird wie Vieh stückzahlmäßig erfasst und in die unterschiedlichsten Statistiken gepresst, um daraus Zahlenmaterial zu bekommen, das wieder weiter verarbeitet werden kann, um dem Markt zu dienen. Individualität geht im statistischen Massenwahn der Globalisierung unter und der Mensch wird zum Wirtschaftsfaktor degradiert. Potential wird nicht genutzt wo es entsteht, es wird bedarfsgerecht gebildet und eingesetzt, wenn es gebraucht wird und steht sonst auf „Halde“. Die Menschheit ist immer noch unterteilt in Führer und Gefolge, egal durch welche Politik das vertreten ist, es wird entsprechend dieser Denkweise eingegliedert, bewertet und aussortiert. Der Mensch ist aber individueller Verantwortungsträger seiner eigenen Handlungen und kann sich dadurch Stück für Stück der globalen Welt selbst erobern. Leider gibt es immer noch Menschen, die glauben, sie tragen verantwortlich dazu bei für eine ganze Gesellschaft das Zeitgeschehen zu gestalten, doch sie scheinen es genau dadurch in seiner Entwicklung zu behindern. Politik sollte die sozialen Bedürfnisse des Bürgers aufgreifen und nicht politisch herausfordern, die Wirtschaft ist verantwortlich für den Arbeitsteilungsprozess und nicht für die Aufteilung der Arbeit und die Kirche ist für die menschliche Weiterentwicklung ausgebildet. Aus der Globalisierung hat sich weltweit eine Diskriminierung entwickelt, die Kleinbetriebe vom Wachstum ausschließt und zu Gunsten der Großkonzerne auf diesem Markt eingesetzt wird. Wenn das soziale Marktwirtschaft ist, dann ist sie nicht gerecht und damit falsch.
Wollen die Landesführer und -väter, willenlose Sozialempfänger, deren Leben sich im globalen Weltdenken ihrer eigenen Spezies abspielt oder individuelle Einzelkämpfer deren Einsatz vom eigenen Willen und ihrem persönlichen Potential abhängt und ihr eigenes Weltbild entwickeln können?
Ein Umdenken im Sog der Zeit scheint mir nur dann möglich, wenn j e d e r der gegenwärtig Einfluss auf die Entwicklung nehmen kann, sich Gedanken um seine Möglichkeiten für eine Entwicklung in die Selbstständigkeit macht. Es gibt so viele Möglichkeiten, für den Menschen sein Recht auf dieses eine Leben umzusetzen, doch zunächst muss man sich selbst darin positionieren, um sich dann dahin zu arbeiten, wo man hin will und nicht dort einzukaufen wo es gerade günstig ist.
Gesetzlosigkeit-Planlosigkeit-Regellosigkeit
Die "Pfarrerkirche" ist "out"!
Die "Mitarbeiterkirche" ist "in"!
Der Pfarrer ist tot! Es lebe das Volk!
Diese Konstellation kann ja nur in die religiöse + ordnungspolitische Anarchie führen.
Das Grundgesetz wird als DAS NEUE demokratische "Glaubensbekenntnis" verkündigt.
Deutschlandweite Verirrung und Verwirrung! Das schaffen nur die beiden großen Kirchen in Kooperation mit dem Staat.
Kirchengesetze evakuieren
Als Kirchengesetz ist die Agende für evangelische Liturgen verbindlich.
Deshalb halten zwischenzeitlich sogenannte "Teams" Gottesdienste ab, beispielsweise Osternachtgottesdienste. Das Team ist kein Liturg und hält sich folglich nicht an die Agende, also an das Kirchengesetz.
Ich möchte zum Ausdruck bringen, wie einfach es ist, kirchliche "Gesetze" außer Kraft zu setzen.
Deshalb bin der Meinung, dass man die Kirchengesetze zusätzlich ins BGB + StGB aufnehmen sollte. Das dürfte doch kein Problem sein, zumal sich unser Staat von der weltanschaulichen Neutralität bereits verabschiedet hat.
Wohlstandsgesellschaft
Prunk und Protz wurden zum gesellschaftlichen Muss in den Machtzentren dieser Erde. Warum? Solange Armut auf der Welt herrscht kann man doch die Staatsgelder so einsetzen, dass soziale Projekte im Vordergrund stehen und erst dann das Übermaß im Wohlstand fortgesetzt wird. Ist der Ausbau von Flughäfen ein soziales Muss in Ländern, in denen die betroffenen Menschen im Überfluss leben? Immer ist es heute das Geld, das den Konsens vorgibt. Wie vielen alten Menschen könnte man für wie lange mit dem Projektgeld für die 3. Startbahn aus ihrer Armutssituation heraushelfen und was hält die Politik davon ab? Wir retten einzelne Autofahrer mit kostspieligen Sicherheitsvorkehrungen und lassen so viele alte Menschen in ihrer Not allein. Flughafen Berlin, das gleiche Beispiel und ebenfalls wesentlich dringendere Probleme vor Ort als die Flugkapazität. Wer entscheidet wofür Staatsgelder ausgegeben werden und wie volksnah sind diese Entscheidungen? Geld hat die Macht übernommen und die Machthaber sind in diese Abhängigkeit geraten. Es sollte menschlich sein Geld sinnvoll einzusetzen, statt es unnütz auszugeben. Menschlich handeln heißt verantwortlich zu handeln und zwar der Menschlichkeit gegenüber und nicht dem Wohlstand zu gefallen. Liebe, Rücksicht, Vertrauen sind menschliche Eigenschaften, die von Fortschritt zeugen und nicht wirtschaftlicher Aufschwung und das Bruttosozialprodukt.
Drehtür-Effekt
Kirchliche Arbeitgeber nehmen sehr gerne Fördergelder als Anschubfinanzierung in Anspruch, um ältere Fachkräfte einzustellen, z. B. von der Agentur für Arbeit (Wegebau Programm).
Sobald der Förderzeitrahmen vorbei ist, sitzen die Fachkräfte 50+ wieder auf der Straße: Es entsteht ein Drehtür-Effekt - zur einen Tür kommt man rein, man dreht eine Runde und fliegt hinten wieder raus.
Durch diese große Karusselltür, kann eine größere Anzahl von Personen gleichzeitig in ein Gebäude hinein- und hinausgelangen, ohne dass sie voneinander Kenntnis erlangen oder gar zusammenstoßen.
Ich bin der Ansicht, dass der Staat keine Drehtüren finanzieren sollte.
Der Drehtür-Effekt stellt typischerweise bildhaft eine Veränderung dar (von der Arbeitslosigkeit rein in den Job und wieder raus in die Arbeitslosigkeit), die nach kurzer Zeit zum Ursprungszustand zurückkehrt. Die Nutzlosigkeit dieser Förderprogramme ist bereits erwiesen.
Der Staat sollte die Unternehmer endlich mal dort packen, wo es richtig weh tut.
Industrie überträgt ihre Verantwortlichkeiten auf den Staat
Ich bin der Meinung die industrielle Förderung durch den Staat dient einem Schmarotzertum, das es gilt wieder zur Eigenverantwortlichkeit und sozialem Engagement zu bringen. Niedriglöhne deren Ausgleich auf Staatskosten erfolgt, die provozieren ein gefälschtes Betriebsergebnis, genauso wie es Subventionen tun, die für industrielle Produktionsbetriebe gewährt werden. Subventionen müssen nicht zurückbezahlt werden und fallen so allein dem Unternehmer zu. Das ist nicht richtig, denn so finanziert das Volk die eigenen Arbeitsplätze und profitiert nicht davon. Das hat in meinen Augen nichts mit sozialer Marktwirtschaft zu tun sondern ist Unternehmertum in staatlicher Abhängigkeit. Auch der Finanzsektor verteilt die Verluste auf das Volk, schreibt Gewinne aber den Anlegern gut. Auch wenn Arbeitsplätze verloren gehen, so käme das den Staat dauerhaft sicher billiger der Industrielobby nicht nachzugeben, als würde er sie ständig mit Lohnausgleichszahlungen und Subventionen unterstützen ohne deren Gewinne effektiv auf diese Leistungen anzurechnen. In meinen Augen sind die wahren Schmarotzer die Menschen, die unser Sozialsystem ausnutzen um ihren eigenen Profit daraus zu ziehen und nicht die Menschen, deren Lebenshaltung von staatlichen Sozialleistungen abhängig ist.
die Soziale Frage
Die Religionsfreiheit ist in Deutschland ein durch das Grundgesetz garantiertes Grundrecht.
Kraft europäischen Rechts ist die Religionsfreiheit in Deutschland durch die "Charta der Grundrechte der Europäischen Union" gewährleistet.
Hier ist eindeutig zu erkennen, dass das deutsche Grundgesetz nicht mehr die oberste Instanz ist; denn das Grundgesetz wird durch eine europäische Charta überlagert.
Auf Grund dessen, kann das Sozialstaatsprinzip, das im Grundgesetz verankert ist und "Ewigkeitsgarantie" genießt
(Art. 79 Abs.3 GG) ohne weiteres von der europäischen Charta aufgehoben werden.
Der Endlosigkeit kann also sehr schnell ein Ende bereitet werden.
Wohin das führt, darüber kann man nur spekulieren...Gehen wir möglicherweise dem Ende des Sozialstaatsprinzips entgegeben? Ich meine, die Menschenrechte und die Menschenwürde der Arbeitnehmer werden doch aktuell auf dem Arbeitsmarkt mit Füßen getreten. Hier ist doch bereits zu erkennen, dass das Sozialstaatsprinzip ordentlich wankt.
Das Sozialstaatsprinzip verpflichtet den Gesetzgeber, die Rechtsprechung und die Verwaltung dazu, nach sozialen Gesichtspunkten zu handeln und die Rechtsordnung dementsprechend zu gestalten. Der Gesetzgeber sollte ermahnt werden, sich an diese Vorgaben halten!
Lebensfeindliche Wirtschaftsordnung mit tödlichen Folgen
Angesichts der kausalen und schonungslosen Analyse sowie der programmatischen Weitsicht von „Evangelii gaudium“ verwundert die Zurückhaltung der deutschen Kirchenleitungen in dieser Schrift zu einem Wirtschaftssystem, das zusammenbräche, wenn alle Bürger ökologisch und sozial verantwortlich leben würden.
Bereits nachdenkenden Kindern und zahllosen Erwachsenen ist bewusst, welcher enge Zusammenhang beispielsweise zwischen der Abholzung des Regenwaldes einerseits und dem Angebot an deutschen Fleischtheken oder dem Rapsöl in deutschen Autotanks besteht u.v.a.. Etwa 25 000 Hungertote pro Tag in der Welt bedürfen stärkerer Worte der deutschen Kirchen als diese Schrift, wenn sie nicht wiederum mitschuldig werden wollen wegen der Duldung eines Massenmordes.
Die Notwendigkeit zur Umverteilung muss ausgesprochen werden
Richtig ist das betonen der Solidarität mit dem Armen und Ausgegrenzten. Aber m.E. fehlt der Hinweis darauf, dass eine Marktwirtschaft quasi naturgesetzlich dahin tendiert, dass Einkommen und Vermögen immer ungleicher verteilt werden. Die weltweite Entwicklung zu zunehmender Ungleichheit hat auch seine Ursache in dem Rückgang der Umverteilungsmaßnahmen und gesunkener Steuersätze für Wohlhabende und Unternehmen.
Es sollte deutlich ausgesprochen werden, dass eine Soziale Marktwirtschaft dauerhaft einer Umverteilung bedarf, um den Trend zu mehr Ungleichheit zu bremsen oder sogar umzukehren. Für diese Umverteilung wird vor allem:
- eine sehr progressive Einkommensteuer,
- eine Vermögenssteuer und
- eine lückenlose Besteuerung von Einkommen und Vermögen
erforderlich.
Dies gehört in ein Papier der Kirchen zur Sozialen Marktwirtschaft unbedingt hinein.
Die Kirche ist eine Wirtschaftliche Macht
Die Aufgabe des States ist es Ordnungspolitisch die Wirtschaft zu leiten. Richtig. Die Kirche hat nicht die Kompetenz, falsch. Die Kirche ist eine Wirtschaftliche Macht, eine Großmacht!!
Die von der Kirche gestellten
Die von der Kirche gestellten Forderungen sind klar formuliert, gefordert wird unter anderem das Prinzip der Haftung. Es soll verhindern das Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden. Dadurch würde unterbunden werden, dass ein Risiko eingegangen wird, dessen Folgen nicht von denjenigen getragen werden würden, die die Risiken eingegangen sind, sondern von der Allgemeinheit.
Das Zitat von Walter Eucken „Wer den Nutzen hat, muss auch den Schaden tragen“ beurteilen wir demnach als zutreffend.
Es sollten Maßnahmen gesetzt werden, welche von ordnungspolitischer Vernunft und moralischen Maßstäben geleitet sind, um die Forderung umzusetzen.
Wir erachten ihr Postulat als theoretisch erzielbar, praktisch jedoch nicht erfüllbar, weil die Manager und Investoren nicht am gleichen Strang ziehen wie die Gesellschaft.